Francis Alÿs erhält den Wolfgang-Hahn-Preis 2023.

 Gastjuror Mühling, Direktor der städtischen Galerie im Lenbachhaus in München, würdigte die Arbeit Alÿs' als sowohl politisch und zugleich poetisch. Seine Werke nähmen oft die Form von Inszenierungen der Absurdität des Alltags an. »Mit einfachsten künstlerischen Gesten erzählt er von den komplexen sozialen und so häufig ungleichen Lebenswirklichkeiten unserer Gesellschaften«, sagte Matthias Mühling zur Entscheidung der Jury zur Preisvergabe an Francis Alÿs. Der 1959 in Antwerpen geborene Francis Alÿs, ein ausgebildeter Architekt und Städtebauer, lebt und arbeitet seit den 1980er Jahren in Mexiko und arbeitet medienübergreifend mit Malerei, Zeichnung, Aktionen, Installation, Video und Fotografie. In den letzten 20 Jahren hat Alÿs zahlreiche Projekte in Zusammenarbeit mit lokalen Gemeinschaften und NGO’s auf der ganzen Welt durchgeführt, von Südamerika bis Nordafrika und dem Nahen Osten. Francis Alÿs bespielt aktuell bis November 2022 den belgischen Pavillon der 59. Biennale von Venedig. Der Wolfgang-Hahn-Preis wird jährlich von der Gesellschaft für Moderne Kunst am Museum Ludwig in Köln vergeben. Damit sollen Künstler und Künstlerinnen geehrt werden, die in Fachkreisen einen Namen haben, in Deutschland aber noch nicht so bekannt sind. Die Preisverleihung findet voraussichtlich am 14. November 2023, am Vorabend der Art Cologne 2023 statt. Das Preisgeld von maximal 100.000 € wird für den Ankauf eines Werks des Künstlers für das Museum Ludwig verwendet. Zu den bisherigen Preisträgern zählen Marcel Odenbach, Jac Leirner, Rosemarie Trockel, Isa Genzken und Pipilotti Rist.Zu früheren Preisträgern gehören Marcel Odenbach, Isa Genzken und Cindy Sherman. Die Auszeichnung ist benannt nach dem Kölner Sammler und Restaurator Wolfgang Hahn (1924-1987).

Mona Hatoum an drei Orten.

Ein Kooperationsprojekt vom Georg Kolbe Museum (15. Sept. 2022 bis 8. Jan. 2023), Neuer Berliner Kunstverein (15. Sept.  bis 13.  Nov. 2022) und  KINDL – Zentrum für zeitgenössische Kunst (18. Sept. 2022 bis 14. Mai 2023). Ihr umfangreiches Werk macht die Fragilität der menschlichen Existenz im Zuge gesellschaftlichen Wandels in Form von Skulpturen, Installationen, Videoarbeiten, Performances und Papierarbeiten erfahrbar. Seit den 1990er-Jahren verarbeitet Hatoum eine breite Palette an Materialien zu Werken, denen ein subtiles Spiel von Widersprüchen die Anmutung latenter Gefährdung und Irritation verleiht. Obwohl die Arbeiten mit ihrer klaren Formensprache und den glänzenden Oberflächen industrieller Materialien von der reduzierten Ästhetik der Minimal Art beeinflusst sind, spielt das Performative, der Bezug zum Körper eine zentrale Rolle. In ihren jüngsten Werken wendet sich Hatoum insbesondere der Erforschung prekärer Zustände in einer globalisierten Welt zu. Info: www.georg-kolbe-museum.de, www.nbk.org, www.kindl-berlin.de

Eckhard Schneider (1943 - 2022).

Eckhard Schneider starb im Alter von 79 Jahren. Schneider studierte Kunst und war kurzzeitig als Kunstlehrer am Gymnasium im niedersächsischen Neuenhaus tätig. Von 1976 bis 1989 leitete er die Städtische Galerie in Nordhorn. Der Kunsthistoriker initiierte den 1979 erstmals vergebenen »Kunstpreis der Stadt Nordhorn«, dessen Preisträger in den frühen Jahren unter anderem Ohannes Tapyuli, Klaus Stümpel, Timm Ulrichs und Walter Stöhrer waren. Bis 2000 stand Eckhard Schneider dann dem Kunstverein Hannover als Geschäftsführer und künstlerischer Leiter vor, anschließend übernahm er die Direktion bis 2008 im Kunsthaus Bregenz (KUB). »Viele der Ausstellungen, die Eckhard Schneider mit dem Team des Kunsthaus Bregenz verwirklicht hat, zählen mittlerweile zur Kunstgeschichte der neueren Zeit. Olafur Eliasson, Pierre Huyghe, Santiago Sierra verwandelten die Geschosse des KUB in beeindruckende Erlebnisräume, Jeff Koons, Louise Bourgeois und Cindy Sherman zeigten vielbeachtete Einzelausstellungen«, so der KUB Direktor Thomas D. Trummer. 2008 wechselte Schneider an das Pinchuk Art Centre nach Kiew, das er bis 2015 leitete.