Artist Ausgabe Nr. 47
Portraits
KATHARINA FRITSCH | STEPHAN HUBER | CHRISTOPHER MULLER | MICHAEL KREBBER | DOUG AITKEN | PAE WHITEInterview
Kasper KönigPage
Alex HanimannKünstlerbeilage
Manfred KirschnerEdition
Christopher MullerPortrait
Textauszug
MICHAEL KREBBERDas Hervorrufen von Abwesenheiten und das Abarbeiten kunstgeschichtlicher Konventionen können als Charakteristika der Kunst des Lüppertz-Schülers Michael Krebber gelten, der noch während seines Studiums bei Baselitz und später bei Kippenberger Assistent war. Über den 46jährigen Künstler wird gesagt, er habe während der Akademiezeit, Mitte der 80er Jahre, seine Bilder regelmäßig zerstört und Kataloge seiner großen Vorbilder gleich dazu. In den späten 80er Jahren folgte eine Reihe von Ausstellungen, bei denen Krebber die Galerien fast leer ließ - das zu einer Zeit, in der die Malerei boomte, und überall Zeugnisse einer prallen malerischen Produktion zu sehen und zu kaufen waren.
Krebber bewegt sich seit einigen Jahren vorwiegend im Medium der Malerei. Dennoch wird in den Ausstellungen sein konzeptueller Hintergrund schon allein durch die Art der Hängung und der Raumbezüge deutlich. In der eingangs erwähnten Ausstellung in Wolfsburg wurden die an die Wand gehängten Atelierboden-Bilder mit einer weiteren vektoren-verkehrenden Präsentationsform konfrontiert: in der Mitte des Raums waren auf einer großen auf Böcke gelegten Tischplatte Bilder aus den vergangenen Jahren ausgebreitet. Durch dieses Ablegen der Bilder wie auf einen Wühltisch relativierte Krebber seine Verantwortung für jedes einzelne Bild, gleichzeitig wurde ihr Status als Ware deutlich betont. Im anschließenden Raum setzte sich das Spiel mit den Vektoren selbstironisch fort.
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