Artist Ausgabe Nr. 47

Portraits

KATHARINA FRITSCH | STEPHAN HUBER | CHRISTOPHER MULLER | MICHAEL KREBBER | DOUG AITKEN | PAE WHITE

Interview

Kasper König

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Alex Hanimann

Künstlerbeilage

Manfred Kirschner

Portrait

Blick in die Ausstellung Kunstverein Hannover: »7,5 Zi.-Whg. f. Künstler, 49 J.«, Foto: Johann Hinrichs, Courtesy Galerie Six Friedrich & Lisa Ungar, München

Textauszug

STEPHAN HUBER
Wer in den Bergen geboren und aufgewachsen ist, den lassen sie offenbar nicht mehr los. Auch im Werk des 1951 in Lindenberg im Allgäu geborenen Münchner Künstlers Stephan Huber nimmt die seit der Kindheit als prägend empfundene Bergwelt eine zentrale Stellung ein. Als Bindeglied zwischen Himmel und Erde und als Sitz der Götter sind Berge mit dem Begriff der Unsterblichkeit eng verbunden. Darüber hinaus sind sie Sehnsuchtsorte für Philosophen und Dichter, Ski- und Kraxeltouristen. Sie sind Symbole der Macht und des Überirdischen: Wer sprichwörtlich »Berge versetzen« kann, schöpft aus einem fast übermenschlichen Kraftreservoir.

Jetzt hat sich Stephan Huber im Kunstverein Hannover eingerichtet. Unter dem Ausstellungstitel »7,5 Zi.-Whg. f. Künstler, 49 J.« hat er die Räume mit größtenteils neuen Arbeiten »möbliert«, ein paar Türen und Wände versetzt und die Laufrichtung und damit auch die Dramaturgie der gewohnten Raumfolge kurzerhand geändert. Die Visitenkarte, die der Bildhauer hier in seiner bisher umfangreichsten Ausstellung abgegeben hat, ist vielgestaltig und von hoher gedanklicher Dichte. Vom klassischen, im staubigen Atelier entstandenen Gipsmodell über inszenierte Fotografie und Video bis hin zur raumfüllenden Installation - Huber, der ehemals klassische Bildhauer, vertraut heute der Suggestionskraft vieler Medien.

Nicole Büsing / Heiko Klaas