Moritz Wesseler neuer Direktor des Fridericianum in Kassel.

07.09.2018 

Der Aufsichtsrat der documenta und Museum Fridericianum GmbH hat Moritz Wesseler ab 1. November 2018 als neuen Direktor des Fridericianum in Kassel berufen. Dem Auswahlgremium gehörten an: Krist Gruijthuijsen, Betina Steinbrügge, René Zechlin,  Sabine Schormann. Der 37-jährige Kunsthistoriker und Kurator Moritz Wesseler arbeitete zuvor als Direktor des Kölnischen Kunstvereins, an dem er Ausstellungen mit internationalen Künstlern wie Pietro Roccasalva, Nathalie Djurberg & Hans Berg, Andra Ursuta, Annette Kelm, Darren Bader, Petrit Halilaj, João Maria Gusmão + Pedro Paiva, Ketuta Alexi-Meskhishvili, Stephen G. Rhodes, Uri Aran, Andro Wekua, Christiana Soulou, Avery Singer, Danny McDonald, Talia Chetrit, Adriano Costa, Cameron Jamie, Alex Da Corte und Walter Price realisierte. Moritz Wesseler ist Nachfolger von Susanne Pfeffer, die Anfang 2018 nach Frankfurt zum Museum für Moderne Kunst wechselte. »...Ich freue mich darauf, in die documenta-Stadt zu ziehen und an die gute Tradition meiner Vorgängerinnen und Vorgänger anzuschließen... Dabei ist es mein Ziel, zentralen Akteuren der Gegenwartskunst eine Plattform zu bieten, die in Deutschland noch weitestgehend unbekannt sind. Zudem soll ein Augenmerk meiner Arbeit auf die weitere Einbindung der Institution in die Stadt bzw. in die Region gelegt werden.« Moritz Wesseler, geboren 1980 in Bremerhaven, studierte Betriebswirtschaftslehre und Kunstgeschichte in Mainz und Paris. Seine ersten Erfahrungen im Bereich der Konzeption und Umsetzung von Ausstellungen sammelte er in Bremerhaven, wo er ab 2003 in regelmäßigen Abständen im Kabinett für aktuelle Kunst Einzelausstellungen mit Künstlern wie Cathy Wilkes, Martin Boyce, Ceal Floyer, Anri Sala, Manfred Pernice, Luc Tuymans oder Gregor Schneider kuratierte. Im Rahmen seines Wissenschaftlichen Volontariates an der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen betreute Wesseler Ausstellungsprojekte von Michael Sailstorfer und Kris Martin im K20 Grabbeplatz, Jordan Wolfson im Schmela Haus und Tomás Saraceno im K21 Ständehaus. Zudem publiziert er regelmäßig Bücher und Texte zur Kunst des 20. Jahrhunderts sowie zur Gegenwart. Gemeinsam mit dem Kurator Mario Kramer und dem Künstler Gregor Schneider richtete er am Museum für Moderne Kunst in Frankfurt am Main vom Frühjahr 2009 bis zum Herbst 2010 die Ausstellungsreihe »Double« aus. Auch konzipierte Wesseler die Initiative »Fürstenberg Zeitgenössisch« in Donaueschingen und Heiligenberg, die u. a. ein Stipendiaten- und Wechselausstellungsprogramm umfasst. Seit September 2017 ist er Kurator von »Neue Kunst« in Hamburg. 


 
   

Kunstpreis der Böttcherstraße in Bremen geht an den 1984 geborenen Arne Schmitt.

30.08.2018 

Die Jury des Kunstpreises der Böttcherstraße in Bremen spricht im Jahr 2018 Arne Schmitt (vorgeschlagen von Eva Schmidt, Museum für Gegenwartskunst Siegen) den Preis zu. Die Preisverleihung ist am Sonntag, dem 23. September, um 11 Uhr in der Kunsthalle Bremen. Die Laudatio hält Eva Schmidt. Die Werke des Preisträgers sowie der weiteren neun nominierten Künstlerinnen und Künstler sind noch bis zum 30. September in der Kunsthalle zu sehen. Die Begründung der Jury (Sabine Breitwieser, Fabrice Hergott, Thomas Kellein, Adam Szymczyk, Susanne Titz): »Das Werk mit dem Titel ‘Der heiße Frieden’ über die chemische Industrie und eine deutsche Stadt behandelt das Thema multinationale Wirtschaft und Globalisierung am Beispiel eines Unternehmens, das großen Einfluss auf eine urbane Entwicklung und ihre Kultur genommen hat. Die scharfe und dabei trockene Analyse, die Verwendung historischer Dokumente in Form von Bildern und Texten haben in den Augen der Jury höchste Aktualität. Es geht um die Archäologie der Ökonomie unserer Gegenwart.« Seit über sechzig Jahren wird der Kunstpreis der Böttcherstraße in Bremen verliehen. Er zählt zu den anerkanntesten und mit 30.000 Euro Preisgeld am höchsten dotierten Auszeichnungen, die im Bereich der zeitgenössischen Kunst in Deutschland vergeben werden. Im Zweijahresrhythmus schlagen zehn angesehene Kuratoren und Kuratorinnen unabhängig voneinander je einen Künstler oder eine Künstlerin aus dem deutschsprachigen Raum vor. Die Wettbewerbsausstellung findet 2018 zum 46. Mal statt. Getragen wird der Kunstpreis seit 1985 vom Stifterkreis des Kunstvereins in Bremen. Dieser ermöglicht zudem den Ankauf eines Werks des jeweiligen Preisträgers. Vorherige Preisträger des Kunstpreises der Böttcherstraße in Bremen. 2016: Emeka Ogboh, 2014: Nina Beier, 2012: Daniel Knorr, 2009: Thea Djordjadze, 2007: Ulla von Brandenburg, 2005: Clemens von Wedemeyer, 2003: Tino Sehgal, 2001: Heike Aumüller, 1999: Olaf Nicolai, 1997: Olafur Eliasson, 1995: Wolfgang Tillmans, 1993: Martin Honert, 1991: Thomas Lehnerer, 1989: Stephan Balkenhol, 1987: Eberhard Bosslet, 1985: Martin Disler. Info: Kunsthalle Bremen, Am Wall 207, 28195 Bremen, Jasmin Mickein, Leitung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Fon 0421/32908380, Fax 0421/32908470. www.kunsthalle-bremen.de

Kaiserring geht an Wolfgang Tillmans.

15.08.2018  

Der Kaiserring, einer der renommiertesten Kunstpreise der Gegenwart, wird in diesem Jahr am 29. September 2018 an Wolfgang Tillmans verliehen. Direkt im Anschluss an die Preisverleihung eröffnet die Ausstellung des Preisträgers im Mönchehaus Museum.  Der Goslarer Kaiserring ist einer der weltweit renommiertesten Preise für moderne Kunst und wird seit 1975 verliehen. Wolfgang Tillmans wurde 1968 in Remscheid geboren. Von 1990 bis 1992 studierte er am Bournemouth & Poole College of Art and Design. 2000 wurde ihm als erstem Fotografen und  nichtbritischem Künstler der Turner Prize verliehen. 2013 wurde er Mitglied der Royal  Academy of Arts. 2015 erhielt er den Hasselblad Award. Bekannt wurde Wolfgang Tillmans in den frühen Neunziger Jahren durch seine stilbildenden Fotografien aus der Jugend- und Populärkultur. Seitdem hat sich sein Werk auf die  verschiedensten Genres und fotografischen Praktiken hin erweitert. Neben u.a. Stillleben, Portraits, Landschafts und Himmelsaufnahmen entwickelte er verschiedene abstrakte  Fotoarbeiten, die Bildträger und Belichtungsprozesse thematisieren. Für seine Ausstellungen  entwickelte er einen nichthierarchischen Stil, indem er Fotografien unterschiedlicher Größe und Materialität in genau konzipierten und komponierten All-Over-Installationen zusammenbringt. Info: www.moenchehaus.de