Artist Ausgabe Nr. 61

Polemik

Textauszug

»Für die Konstruktion des Unmöglichen«
Wenn in überregionalen Feuilletons von Köln die Rede ist, fällt garantiert das Stichwort »Loch«. Schließlich klafft an der Stelle, wo Köln ein neues Megamuseum plante, seit zwei Jahren ein Megaloch. Es ist zu einem Synonym für die Kölner Kulturkrise geworden.
Doch die Kunstszene will nicht schweigen und nicht mehr warten. So lädt der Kölnische Kunstverein hochkarätige und internationale Urbanisten und Architekten ein, um den Status Quo in Köln begutachten zu lassen. Und pikanterweise direkt neben dem Ursprung allen Kölner Übels, direkt neben dem Bauloch der alten Kunsthalle macht die von »Das Loch e.V.« initiierte Versteigerung von auserlesenen 71 Kunstwerken im Auktionshaus Lempertz ein Stück Utopie greifbarer: die Finanzierung einer Gründungsdirektorin oder eines Direktors für die Europäische Kunsthalle Köln. Hochkarätig jedenfalls ist schon der Gründungsbeirat, und zu hoffen bleibt, dass auch bald europäische Gelder fließen. Die Europäische Kunsthalle Köln wird zunächst ein Ausstellungshaus ohne Gebäude sein, aber mit großen Visionen »Für die Konstruktion des Unmöglichen«.

Uta M. Reindl