Artist Ausgabe Nr. 78

Portraits

Anna Meyer | Diango Hernández | Jake und Dino Chapman | Sebastian Gräfe | Omer Fast

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Antje Schiffers

Polemik

Hajo Schiff

Künstlerbeilage

Ralf Tekaat

Portrait

aus: »THE MUSEUM OF CAPITALISM«, Einzelausstellung Altes Museum Mönchengladbach 2005, Drawing (mother, the future was a political lie...), approx, 10 x 5 m (variabel), tables with title, washbasin, barrel, 55 x 40 cm, tubes, CD, cd-player, drawing, painting, Courtesy Galerie Michael Wiesehöfer, Köln, Foto: Lorenz Oeventrop

Textauszug

Diango Hernández
Eskapismus ist positiv, wenn die Ausweichhaltung am Ende »etwas Gutes für die Realität erbringt«, schmunzelt Diango Hernández über seine Kunst, die Sentimentales mit politischer Brisanz zu verknüpfen versteht, ohne dabei in Gefühlskitsch oder blutleere Kritik abzugleiten. Die Laufbahn des 38-jährigen Kubaners beginnt allerdings mit dem eher politisch ambitionierten Gabinete Ordo Amoris (Ordo Amoris Cabinet/OAC), wenn es auch, wörtlich übersetzt, auf den Begriff der »Liebesordnung« zurückgeht, wie ihn Thomas von Aquin und später die italienischen Franziskaner verwendeten. Das 1994 von Hernández gemeinsam mit den Künstlern und Designern Francis Acea, Juan Bernal, Ernesto Oroza und Manuel Piña begründete OAC betreibt die Archäologie der zeitgenössischen Alltagsrealität im Kuba der neunziger Jahre sowie der genialischen Improvisationskultur der Inselbewohner.

Uta M. Reindl