vergriffen

Artist Ausgabe Nr. 68

Portraits

Jens Wolf | Antje Bromma | Monika Baer | Isa Genzken | Shannon Bool | Jonathan Meese

Interview

Axel Haubrok

Page

Achim Bitter

Künstlerbeilage

Knut Eckstein

Edition

Gerold Miller

Portrait

o.T., 2004/2005, Aquarell, usche, Öl auf Leinwand, 215 x 330cm, Courtesy Galerie Barbara Weiss, Berlin, Foto: Jens Ziehe

Textauszug

Monika Baer
Der Kontrast zwischen Gegenstand und Effekt, den Rhetoriken des Gezielten und des Spontan-Zugelassenen, zwischen Bedeutung und Dekor ist so prekär wie provokant(1) - und wirkt zugleich so verführerisch. Doch Monika Baer (Jg. 1964) erprobt bereits seit längerem die Verführungskraft des Dispositivs Malerei vor allem auch deswegen, um die Aussagefähigkeit dieses ja erst seit kürzerer Zeit wieder populär gewordenen Mediums immer wieder aufs Neue zu überprüfen und in seiner Bedeutung zu revidieren.

Auffällig an Monika Baers künstlerischer Entwicklung: sie stellt sich nicht unbedingt als homogen dar, weist Bruchstellen auf oder integriert so divergierende Moves wie etwa das Arbeiten in Serien oder das harsche Nebeneinander von sehr fokussierter Malerei und den kontextuell ebenso wie mit Blick auf Technik und Machart weit ausgreifenden Papierarbeiten. Dies lässt nun zusammen mit einer in Sachen Output alles andere als überhitzten Produktionsweise auf einen reflexiv gefärbten Ansatz schließen, auf das Bemühen nicht einfach nur kontinuierlich Malerei zu behaupten. Ein Eindruck, der sich meiner Ansicht nach in den einzelnen Arbeiten widerspiegelt.

Hans-Jürgen Hafner