Artist Ausgabe Nr. 72

Portraits

Oliver van den Berg | Josephine Meckseper | Yves Netzhammer

Interview

Julian Heynen

Page

Andreas Schimanski

Polemik

Stephan Berg

Künstlerbeilage

Rüdiger Stanko

Portrait

Die Subjektivierung der Wiederholung, Projekt B, 2007, Begleitausstellung zur Documenta XII, Karlskirche Kassel, Courtesy Galerie Anita Beckers, Frankfurt, Foto: Martin Krok

Textauszug

Yves Netzhammer
Mit zwei fulminanten Installationen ist der Schweizer Künstler Yves Netzhammer auf der diesjährigen Biennale in Venedig und in der Karlskirche in Kassel im Rahmenprogramm zur Documenta 12 vertreten. Der Beitrag zum Schweizer Pavillon macht in seiner radikalen auf die Architektur bezogenen Gestik, wie auch andere Pavillonbeiträge von Monika Sosnowska oder Aernout Mik, die rauminstallativ arbeiten, eine höchst gute Figur. Den Herausforderungen der zwei internationalen Leistungsschauen begegnet Netzhammer mit aufeinander bezogenen großformatigen Meisterstücken unter dem Titel »Die Subjektivierung der Wiederholung. Projekt A und Projekt B.« Diese bringen narrative Bilderfolgen, ein weit verrätseltes Formenvokabular, Projektions- techniken und architektonische Inszenierungen zusammen, die der in Zürich ansässige Künstler über mehr als zwölf Jahre entwickelt hat.

In Venedig reagiert Netzhammer mit einem starken architektonischen Eingriff auf den 1951 von Bruno Giacometti durchgestalteten Pavillon. Dieser hat nun eine Decke erhalten, die sich aus eigenen Kräften aus den Angeln zu heben scheint. Die gesamte Ebene des schräg ansteigenden Daches, das den sonst offenen Innenhof überspannt, dient als Projek- tionsfläche.

Sabine Maria Schmidt