»Der Traum der Bibliothek« im Museum für Gegenwartskunst Siegen.

05.03.2019

Die Themenausstellung »Der Traum der Bibliothek« (31.3. - 1.09.2019) im Museum für Gegenwartskunst beleuchtet die Faszination und Potentiale von Bibliotheken aus der Sicht der Konzeptkunst. Auf einer Ausstellungsfläche von über 1000 qm und in einer Abfolge von 12 Räumen sind Werke von insgesamt 21 Künstlerinnen und Künstlern zu sehen. KünstlerInnen: Saâdane Afif, Jacques André, Margret Bauer, Achim Bitter, Julius Brauckmann, Clegg & Guttmann, Fernanda Fragateiro, Lutz Fritsch, Michael Glawogger, Rodney Graham, Thomas Hartmann, Candida Höfer, Axel Hütte, Abigail Reynolds, Michel Sauer, Beatrix Schwehm, Mika Taanila, Erdem Tasdelen, Erwin Wurm, Peter Wüthrich.  Bibliotheken sind Speicher des Wissens, Räume des kollektiven Gedächtnisses und geben Einblicke in neue Welten. Ausgestattet mit einer besonderen Architektur, mit funktionalen Regalsystemen und großzügigen Lesesälen, dienen sie gleichsam der Aufbewahrung von umfangreichen Büchersammlungen sowie als Studienorte. Gegenwärtig unterliegt das Selbstverständnis einem Wandel. Heute verstehen sich Bibliotheken verstärkt als öffentliche Orte, eingebunden in die Stadtgesellschaft. Es ist die letzte Ausstellung, die Eva Schmidt als Museumsdirektorin für das Museum für Gegenwartskunst Siegen verantwortet. Am Tag der Ausstellungseröffnung (Sonntag, 31.3.209, um 12 Uhr) wird Eva Schmidt den Direktorenstab an Thomas Thiel übergeben.  Info: Museum für Gegenwartskunst Siegen, Unteres Schloss 1, 57072 Siegen, Fon 0271/4057710. www.mgk-siegen.de
 

Julia Draganovic neue Direktorin der Villa Massimo.

05.03.2019

Die Literatur- und Kunstwissenschaftlerin Julia Draganovic leitet von Juli 2019 die Deutschen Akademie Rom. Draganovic ist seit 2013 Direktorin der Kunsthalle Osnabrück. In Rom ersetzt sie den bisherigen Leiter der Villa Massimo, Joachim Blüher, der nach 17 Jahren aus Altersgründen ausscheidet. Die in Hamburg geborene Draganovic studierte Germanistik, Kunstgeschichte, Philosophie und Romanistik in Münster. Später war sie unter anderem für die Deutsch-Italienische Gesellschaft in Thüringen aktiv und organi-sierte für das Thüringer Europaministerium die Präsentation Weimars als Kulturstadt Europas 1999 in Brüssel. Als künstlerische Leiterin fungierte sie am Chelsea Art Museums in New York (2005-2007) und im Palazzo delle Arti Neapel (2007-2009). In der Villa Massimo können Stipendiaten in zehn Ateliers kostenfrei wohnen und arbeiten. Anfangs wurde Künstlern bis 32 Jahren dieser »Rom-Preis« für jeweils neun Monate zuerkannt, inzwischen dauern die Studienaufenthalte von Musikern, Dichtern, Bildenden Künstlern und Architekten jeweils zehn Monate. Bundes-Kulturstaatsministerin Monika Grütters, die aus ihrem Haushalt die Villa Massimo mit jährlich 2,3 Millionen Euro fördert, begründete die Entscheidung in einer Pressemitteilung so: »Mit Julia Draganovic gewinnen wir eine hoch qualifizierte und mit der zeitgenössischen Kunstszene vertraute Kulturmanagerin für die Leitung der renommiertesten deutschen Künstlerresidenz im Ausland. Während ihres jahrelangen Wirkens in Italien hat sie bewiesen, dass ihr die deutsch-italienischen Kulturbeziehungen ein Herzensanliegen sind. Sie bringt damit beste Voraussetzungen mit, um den Stipen-diatinnen und Stipendiaten der Villa Massimo in Rom und der Casa Baldi in Olevano Romano eine kompetente Ansprechpartnerin zu sein. Ich bin überzeugt, dass Julia Draganovic das hohe Renommee der Deutschen Akademie Rom sichern und als neue Direktorin eigene Akzente setzen wird.«



Indonesisches Kollektiv Ruangrupa übernimmt Documenta-Leitung.

26.02.2019

Die Findungskommission der documenta 15 (Ute Meta Bauer, Gründungsdirektorin des NTU Centre for Contemporary Art Singapore, Charles Esche, Direktor Van Abbemuseum Eindhoven, Niederlande; Amar Kanwar, Künstler, Dokumentarfilmer, Neu-Delhi, Indien; Frances Morris, Direktorin Tate Modern London, Großbritannien; Gabi Ngcobo, Kuratorin 10. Berlin Biennale 2018, Deutschland (Südafrika); Elvira Dyangani Ose, Direktorin The Showroom London, England; Philippe Pirotte, Rektor Staatliche Hochschule für Bildende Künste – Städelschule Frankfurt/M., Deutschland (Belgien); Jochen Volz Direktor Pinacoteca do Estado de São Paulo, Brasilien) hat entschieden: Das Künstler-Kollektiv Ruangrupa aus dem indonesischen Jakarta wird die kommende Kunstschau im Jahr 2022 kuratieren. Ruangrupa kann laut Documenta aus dem Indonesischen mit »Raum der Kunst« oder auch »Raum-Form« übersetzt werden. Farid Rakun und Ade Darmawan, die Ruangrupa in Kassel vertraten, formulieren ihren dezidiert partizipativen kuratorischen Anspruch für die Weltkunstausstellung 2022: »Wir wollen eine global ausgerichtete, kooperative und interdisziplinäre Kunst- und Kulturplattform schaffen, die über die 100 Tage der Documenta 15 hinaus wirksam bleibt... Unser kuratorischer Ansatz beschreibt das Kollektiv als ein »anders geartetes, gemeinschaftlich ausgerichtetes Modell der Ressourcen­nutzung – ökonomisch, aber auch im Hinblick auf Ideen, Wissen, Programme und Innovationen. Wenn die Documenta 1955 antrat, um Wunden des Krieges zu heilen, warum sollten wir nicht versuchen, mit der Documenta 15 das Augenmerk auf heutige Verletzungen zu richten. Insbesondere solche, die ihren Ausgang im Kolonialismus, im Kapitalismus oder in patriarchalen Strukturen haben. Diesen möchten wir partnerschaftliche Modelle gegenüberstellen, die eine andere Sicht auf die Welt ermöglichen.« Das Kollektiv gründete sich im Jahr 2000 in Jakarta, Indonesien. ruangrupa betreibt einen Kunstraum in South Jakarta und realisiert Ausstellungen, Festivals, Publikationen und Rundfunkformate. Das Kollektiv war an vielen Kooperations- und Ausstellungsprojekten beteiligt, darunter an Ausstellungen wie der Gwangju Biennale (2002 und 2018), der Istanbul Biennale (2005), der Asia Pacific Triennial of Contemporary Art (Brisbane, 2012), der Singapore Biennale (2011), der São Paulo Biennale (2014), der Aichi Triennale (Nagoya, 2016) und Cosmopolis im Centre Pompidou (Paris, 2017). Im Jahr 2016 kuratierte ruangrupa TRANSaction: Sonsbeek 2016 in Arnheim, Niederlande.