vergriffen

Artist Ausgabe Nr. 52

Portraits

Dave Allen | Peter Sauerer | Cathy Wilkes | Mark Dion

Interview

Dirk Luckow

Page

Nina Schmitz

Polemik

Hajo Schiff

Künstlerbeilage

Klaus Schneider

Edition

Nina Schmitz

Interview

Textauszug

Dirk Luckow
J.K.: Bildende Kunst, Musik, Tanz, Theater und Zeitgeschichte bilden die Themenschwerpunkte des Förderprogramms von Siemens. Sie waren verantwortlich für die Bildende Kunst. Beispielsweise wurden Ausstellungen gefördert wie »Malerei ohne Malerei«, »Untragbar. Mode als Skulptur«, »Plug In. Einheit und Mobilität«, »Circles«, »Moving Images. Film - Reflexion der Kunst«, »Dream City« und jüngst »Art & Economy«. Im Gegensatz zu anderen Sponsoren tritt das Siemens Arts Program selbst mit Ausstellungsideen an Kunstinstitutionen heran. Was sind die Kriterien Ihrer Konzept- und Entscheidungsfindung?

D.L.: Die Kuratoren, die beim Arts Program angefangen haben, bringen kuratorische Erfahrung und persönliches Interesse mit. Im Bereich Bildende Kunst arbeitete neben mir Markus Heinzelmann. Ausstellungsideen, die einer der Kuratoren vorschlägt, werden zunächst im Kuratorenteam des Siemens Arts Program diskutiert. Alle Projekte werden auf ihre inhaltliche Schlüssigkeit hin befragt. Es wird danach gefragt, was hat es mit der aktuellen Kunst- und Kulturdiskussion, was mit gesellschaftlichen Entwicklungen oder auch der des Unternehmens zu tun. Letztlich aber zählt die überzeugende Idee. Und dafür ist der Kulturkontext ausschlaggebend. Es hat sich herausgestellt, daß es besondere Vorteile für groß angelegte Ausstellungen in Kooperation mit anderen Kunstinstitutionen gibt, besonders was die Teilung finanzieller oder organisatorischer Kapazitäten betrifft, die weder das Kunstinstitut noch das Arts Program alleine tragen könnten. Die Möglichkeit, langfristige Recherchen zu führen oder auch gemeinsam aufzutreten, gehören ebenso dazu wie die damit verbundene Institutionsförderung. So im Fall einer Zusammenarbeit mit dem Bauhaus in Dessau über die Stadtentwicklung in China am Beispiel der Städte Peking, Shanghai und Shenzhen. Hier hat die Partnerschaft zwischen dem Bauhaus und dem Arts Program sehr dazu beigetragen, dem komplizierten Geflecht der chinesischen Foreign Affairs, Universitäts- und Stadtplanungsbüros sowie Stadtvertretungen erfolgreich zu begegnen. Vorgaben seitens der Firma gibt es natürlich auch, zum Beispiel über Vorschläge, stärker international zu arbeiten oder mehr Mitarbeiterprojekte durchzuführen. Es wird dann versucht, auf solche Vorgaben einzugehen und sie in der eigenen Arbeit zu berücksichtigen. Es gibt somit stets auch eine Abwägung zwischen unternehmensnäheren und unternehmensferneren Thematiken.

Joachim Kreibohm