Michaela Meise erhält den Kunstpreis der Stadt Nordhorn 2019.

04.01.2020

Verbunden mit der jährlich vergebenen Auszeichnung sind eine Einzelausstellung in der Städtischen Galerie Nordhorn sowie eine Publikation. Die Künstlerin und Musikerin wurde von Moritz Wesseler, dem Direktor des Fridericianums in Kassel vorgeschlagen. Sie überzeugte die Jury aus Vertreter*innen der Stadt Nordhorn sowie des Förderkreises der Städtischen Galerie mit einem vielseitigen Oeuvre, in dem sie sich intuitiv und experimentell mit Materialien auseinandersetzt, die aus kulturhistorischen Recherchen stammen. Das Referenzsystem von Michaela Meise umfasst nicht nur Kunst, sondern auch Populärkultur und Geschichte. Darüber hinaus bringt sie oft auch eine sehr persönliche Perspektive sowie biografische Aspekte ein. Mit ihren Zeichnungen, Skulpturen, Installationen und Musikproduktionen verwebt sie die verschiedenen Motive auf eine sehr eigenwillige Weise zu komplexen, hintergründigen Erzählungen. Musik ist zudem ein integraler Bestandteil ihrer künstlerischen Arbeit.

Michaela Meise wurde 1976 in Hanau geboren und lebt und arbeitet in Berlin. Sie studierte von 1996 bis 2000 an der Kunsthochschule Kassel und anschließend bis 2003 an der Städelschule in Frankfurt am Main. Mit ihrem Kunstpreis würdigt die Stadt Nordhorn seit 1979 jährlich Künstler*innen oder Gruppen, die einen überregional bedeutenden, innovativen Beitrag zur aktuellen Kunst beigetragen haben. Die Ausstellung der Preisträgerin findet vom 5. Juni bis 9. August 2020 statt.

Turner-Preis 2019 vergeben.

05.12.2019

Lawrence Abu Hamdan, Helen Cammock, Oscar Murillo und Tai Shani sind die Gewinner des diesjährigen Turner-Preises. Sie alle bearbeiten Problemfelder wie Migration, Menschen- und Frauenrechte oder Folter. Der diesjährige Preis geht zum ersten Mal in seiner Geschichte an alle vier Nominierten. Sie hatten die Jury in einem Brief aufgefordert, den Preis zu teilen, als Statement im Zeichen von »Gemeinsamkeit, Vielfalt und Solidarität« und wollten damit ein Zeichen setzen »in einer Ära, die vom Aufstieg der Rechten und von der Erneuerung des Faschismus geprägt« sei. Ihr Werk sei »inkompatibel mit dem Wettbewerb-Format, dessen Tendenz es sei, zu spalten und zu individualisieren«, teilten die Künstler in einer gemeinsamen Erklärung mit. Die Jury ist diesem Wunsch einstimmig nachgekommen.
Der Turner-Preis ist die wichtigste britische Auszeichnung für moderne Kunst. Er ist nach dem englischen Maler William Turner (1775-1851) benannt und wird seit 1984 vergeben.
Es werden nur Künstler nominiert, die aus Großbritannien stammen oder dort leben und arbeiten. Die Vergabe der Auszeichnung wird von der Londoner Tate Gallery organisiert. Sie erfolgte in diesem Jahr erstmals in dem Küstenort Margate.

Die Berliner Künstlerin Brigitte Waldach erhält den Marta-Preis der Wemhöner Stiftung 2020.

24.11.2019

Die 1966 geborene Brigitte Waldach studierte zunächst Kunstpädagogik, Kunstwissenschaften und Germanistik, bevor sie sich der Freien Kunst zuwandte. Ihr Studium an der Hochschule der Künste Berlin schloss sie 2000 als Meisterschülerin von Georg Baselitz ab. Aus der Zeichnung heraus hat Waldach eine ebenso poetische wie raumgreifende Praxis entwickelt. In Textwolken, Raumzeichnungen und Klanginstallationen ergründet sie geistesgeschichtliche und literarische Zusammenhänge. Immer wieder setzt sie sich dabei intensiv mit der deutschen Geschichte auseinander, von der Judenverfolgung zur Zeit des Nationalsozialismus bis hin zum Mythos der Roten Armee Fraktion (RAF) der 70er Jahre, aber auch jüngst mit den »Goldberg-Variationen« von J. S. Bach.
Als vierte Gewinnerin des mit insgesamt 25.000 Euro dotierten Marta-Preises der Wemhöner Stiftung wird Brigitte Waldach ein neues Werk für die Sammlung Marta entwickeln, das erstmals im Rahmen einer Einzelausstellung im Museum präsentiert wird. Die bisherigen Preisträger*innen sind das Duo Heike Mutter / Ulrich Genth (2014), Simon Wachsmuth (2016) und Peter Wächtler (2018), dessen skulpturales Mobile »Ohne Titel (Füller)« in diesem Jahr in der kupferbar im Marta in Anwesenheit des Künstlers eingeweiht wurde.