Preis der Nationalgalerie geht an Sandra Mujinga.

Die in Berlin und Oslo lebende Künstlerin Sandra Mujinga ist mit dem Preis der Nationalgalerie ausgezeichnet worden. Die international besetzte Jury hat sich »nach intensiven Diskussionen« für die in der Demokratischen Republik Kongo geborene Mujinga entschieden. Der Preis der Nationalgalerie wird für junge Positionen der Gegenwartskunst vergeben, die die Internationalität der Kunstszene in Deutschland widerspiegeln. Die Jurybegründung: »In ihrer Präsentation im Hamburger Bahnhof stehen Skulpturen im Mittelpunkt. In ihnen zeigt sich zum einen eine hohe Sensibilität für die verwendeten Materialien. In den gezeigten Werken gelingt es Mujinga zum anderen, widersprüchliche Erfahrungen zu vereinen: Formen, die im Verschwinden sind; Figuren, die geisterhaft-bedrohlich erscheinen, aber auch ihren Schutz anbieten; Bewegungslosigkeit, die dynamisch wirkt; Abgeschlossenheit, die zugleich im Werden zu sein scheint. Hierdurch entsteht eine Offenheit, die Raum für die eigene Imagination schafft« Sandra Mujinga erhält mit der Auszeichnung im kommenden Jahr eine große Einzelausstellung im Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart – Berlin mit begleitender Publikation.

Annette Hans übernimmt die Künstlerische Leitung und Geschäftsführung der Gesellschaft für Aktuelle Kunst (GAK) in Bremen.

Am 1. Oktober 2021 hat Annette Hans die Nachfolge von Regina Barunke angetreten. Annette Hans überzeugte die Findungs-kommission (Stefanie Kleefeld, Doris Weinberger und der Vorstand der GAK), die sich nach einem sorgfältigen Auswahlverfahren mit einer Vielzahl hochqualifizierter Bewerbungen einstimmig für Annette Hans aussprach. Annette Hans (*1982) hat Kunstgeschichte, Germanistik und Philosophie an der Universität Köln studiert. Von August 2017 bis Januar 2021 war sie, zunächst mit Jennifer Smailes und Lisa Britzger, dann bis Anfang 2020 zusammen mit Rebekka Seubert, Künstlerische Leiterin des Kunstverein Harburger Bahnhof in Hamburg. Sie verantwortete dort Ausstellungsprojekte wie Alex Wissel; Realismus mit Schleife (ausgehend vom Werk Chris Reineckes); Annika Larsson; Dara Friedman; Elif Saydam; Maximiliane Baumgartner & Laura Ziegler. Im Fokus ihrer Arbeit standen auch außergewöhnliche Kooperationsprojekte, so etwa die dialogische Ausstellungs- und Podcastreihe »See U There« mit der HFBK Hamburg oder das Hybridprogramm »Aufzeichnungen aus dem Abyssal«. 2013-2014 Kurator*innen-residenz an der M.1 Arthur Boskamp-Stiftung Hohenlockstedt; 2009-2012 Kuratorin am Kunstverein in Hamburg, u. a. Karla Black, Nina Canell, Alexandra Bircken, Florian Baudrexel, Manuel Graf; 2007-2009 Volontariat und Kuratorin Projektraum Schaufenster Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen, Düsseldorf; 2006-2007 Kuratorische Assistenz European Kunsthalle, Köln.Neben ihrer institutionellen Praxis arbeitet sie seit 2012 an eigenständigen, freien Projekten im öffentlichen Raum und hat u. a. Ausstellungen auf Bahnsteigen realisiert (Café Baltic Bar). Auch war sie verantwortlich für eine Vielzahl von Publikationen, Initiatorin und Redaktionsmitglied (2015-2018) eines internationalen Dorfmagazins in Hohenlockstedt, das künstlerische Strategien nutzt, um die historischen und zeitgenössischen Aktionsspielräume von kritischer Bürgerschaft in ihrem spezifischen Kontext herauszufordern. »Die Gegenwart ist von Spannungszuständen geprägt, die in unseren Weltbildern zumeist bildhaft anschaulich werden. Ästhetik ist so eines der verbindenden Elemente zwischen Alltag und Kunst und ein gesellschaftliches Feld, auf dem Welt betrachtet, verhandelt und geformt werden kann. Dem möchte ich in meinen Ausstellungen und anderen Formaten in enger Zusammenarbeit mit Künstler*innen nachgehen und nach Möglichkeiten suchen, sich zu ihr zu verhalten.« (Annette Hans)

Roland Nachtigäller zum neuen Geschäftsführer der Stiftung Insel Hombroich gewählt.


Der amtierende Direktor des Museums Marta Herford wird mit Beginn des Jahres 2022 die Geschäftsführung der Stiftung Insel Hombroich und damit auch die Verantwortung für die Weiterentwicklung des rund 64 ha großen Gesamtkomplexes zwischen Raketenstation, Kirkeby-Feld und Museum Insel Hombroich übernehmen. 1982 hatte der Düsseldorfer Unternehmer und Kunstmäzen Karl-Heinrich Müller das Gelände erworben und zu einem einzigartigen Naturraum im Dialog mit seiner eigenen Sammlung und den markanten Architekturen des Bildhauers Erwin Heerich umgestalten lassen. Heute präsentiert sich das stetig erweiterte Projekt als außergewöhnlicher Landschafts- und Kulturraum mit Atelier-, Wohn-, Archiv- und Ausstellungsräumen ebenso wie mit zwei Cafés und den eigenständigen Nachbarn Langen Foundation, Feld-Haus – Museum für Populäre Druckgrafik und der Skulpturenhalle der Thomas Schütte Stiftung. Roland Nachtigäller wurde 1960 in Dortmund geboren und studierte in Kassel Kunst, Visuelle Kommunikation, Germanistik und Medienpädagogik, bevor er als wissenschaftlicher Assistent am Museum Fridericianum begann. 1991 wurde er in das Leitungsteam der documenta 9 berufen. Nach zahlreichen freien Ausstellungs- und Publikations-projekten übernahm er 2003 die Leitung der Städtischen Galerie Nordhorn, der er mit einem zeitgenössischen, internationalen Ausstellungsprogramm überregionale Bedeutung verschaffte. 2008 wurde er zum Direktor des Museums Marta Herford gewählt und verantwortet seit fast 13 Jahren ein Programm mit Themenausstellungen überwiegend zur zeitgenössischen Kunst sowie Design und Architektur. In einem mehrstufigen Verfahren setzte sich Roland Nachtigäller in einem internationalen und hochkarätigen Bewerberfeld von fast 60 Personen durch. Die Entscheidung in der Kommission sowie im Kuratorium fiel einstimmig aus.